Feinste Akrobatik über Gera

Eine Woche voller Flugakrobatik, Sommerwetter, sportlichem Ehrgeiz und gleichzeitig familiärer Atmosphäre: So lassen sich die Deutschen Meisterschaften im Motorkunstflug 2020 zusammenfassen, die auf dem Flugplatz Gera-Leumnitz vom 20. bis 26. Juli stattfanden. Für Veranstaltungsleiter und Motorkunstflugreferent Jürgen Leukefeld und sein Team war alleine schon das pure Stattfinden der Meisterschaften ein Glücksgriff. Schließlich hatte der Event aufgrund der Corona-Bestimmungen lange Zeit bis wenige Wochen vor dem Termin auf der Kippe gestanden. Sogar 200 Zuschauer ließen die gelockerten Bestimmungen des Landes Thüringen am letzten Tag des Wettbewerbs zu. Wer keinen Platz mehr im abgetrennten Zuschauerbereich ergattern konnte, wich auf die umliegenden Feldwege aus und zückte Handy oder Fotoapparat.

Auch wenn mancher Pilot im Vorfeld nicht im gewohnten Umfang hatte trainieren können, war allen die Freude deutlich anzumerken, endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen zu dürfen. Insgesamt 32 Piloten in den Klassen Sportsman, Intermediate, Advanced und Unlimited gingen an den Start, gemessen an den 34 Piloten des Vorjahres und der Ungewissheiten im Vorfeld, eine beachtliche Teilnehmerzahl. Am Himmel wurde dann feinste Akrobatik geboten. Florian Berger wurde zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister der Klasse Unlimited. Er gewann mit deutlichem Vorsprung. Ganz eng dagegen ging es im Rennen um die Plätze zwei und drei zu. Heike Sauels, eine von zwei Frauen im Teilnehmerfeld, konnte den Vizemeister-Titel mit einem hauchdünnen Vorsprung vor ihrem Ehemann Heinrich Sauels erringen.

Auch im Freestyle Wettbewerb, an dem nur Unlimited-Piloten teilnehmen dürfen, machten diese drei Piloten die vorderen Ränge unter sich aus – Berger wieder oben auf, dahinter Heinrich und Heike Sauels auf Platz zwei und drei. Die akrobatischen Manöver jeder Kür, unterstrichen durch eine Spur aus Rauch, die die Maschinen hinter sich her zogen, entlockten den Zuschauern „AAAHS“ und „OOOHS“ im Dauertakt. Motorkunstflug ist eine Kombination aus Erfahrung, Talent, körperlicher Fitness und natürlich Training. Und auch in den unteren Klassen arbeiten die Piloten hart. In der zweithöchsten Wettbewerbsklasse Advanced triumphierte Heintje Wyczisk. Der Pilot hat eine besondere Verbindung zu seinem Flugzeug, hat er die Laser 260 doch eigenhändig zusammengebaut. Alexander Stegner und Rainer Berndt folgten auf den Plätzen. Bei den Piloten in der Klasse Intermediate siegte Jan Diehl vor Justus Schiedek-Jacht und Benjamin Schaum. Erfreulich viele Wettbewerbs-Neulinge registrieren die Organisatoren in der Klasse Sportsman. Hier gingen insgesamt 10 Kunstflieger an den Start. Mit nur zwei Tausendstel Vorsprung setzte sich hier David Friedrich gegen Michael Storek durch. Ingo Sturhan landete auf Rang drei. Alle Ergebnisse des Wettbewerbs sowie weitere Infos finden Sie unter http://results.german-aerobatics.com. Bildbericht: ‚DAeC‚. Video.

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