Donaueschingen: trotz Krise mehr Umsatz

Die Corona-Pandemie hatte für viele Betriebe schwerwiegende Folgen. Können sich manche noch erholen, bedeutet es für andere Unternehmen das Aus. Still blieb es während der Lockdowns auch auf den großen Flughäfen – und in der Folge auch direkt vor Ort: auf dem Donaueschinger Flugplatz. Dabei lief es dort gar nicht so übel.

Chance für den Platz
„Das Geschäftsjahr war geprägt durch die Corona-Situation“, erläuterte Pauly. Als Flugplatz sei man dabei besonders verpflichtet gewesen: „Austausch mit dem Regierungspräsidium, dem Aufsichtsrat der Flugsicherung, die Kontrolle der Passagiere – schwierig, das alles einzuhalten.“ Dennoch: „Wir konnten den Betrieb 2020 aufrecht erhalten.“ Trotzdem seien die Folgen zu spüren gewesen: „In den Monaten März und April hatten wir einen Rückgang der Flugbewegungen von 60 Prozent“, so der Geschäftsführer. Das habe sich jedoch in den Folgemonaten ausgeglichen. „Und es ist jetzt auch eine Chance für den Flugplatz.“

Über die Hälfte sind gewerbliche Nutzer
Der werde von den Unternehmen in der Region gut angenommen und rege genutzt, „sodass wir es geschafft haben, die Flugbewegungen mittlerweile um 0,2 Prozent zu erhöhen.“ Der Anteil gewerblicher Nutzer liege dabei bei 56 Prozent. „Ein gutes Ergebnis“, sagte Pauly.

Standort für Bundespolizei
Der Flugplatz sei ein wichtiger Punkt für die Industrie in der Region: „Er ist ein Standort für die Bundespolizei und eine wichtige Möglichkeit für Firmen, hier ihre Geschäftsbeziehungen in andere Länder zu pflegen.“ Seine Einnahmen generiere der Flugplatz dabei vor allem über Lande-Abfertigungen, Provisionen, Polizeidienste, Mieten. Und auch hier die Überraschung: „Die Umsatz-Erlöse konnten wir nicht nur halten, sondern verbessern.“ Trotz Corona habe man einen Überschuss von 42 000 Euro erwirtschaftet. 380’000 Euro an Krediten habe man getilgt und besitze ein Eigenkapital von 673’000 Euro.

98 Prozent der Auslastung erreicht
Aktuell befinde man sich „in ruhigem Fahrwasser“. Flugbewegungen seien mittlerweile weiter auf hohem Niveau. Schon jetzt habe man in diesem Bereich 98 Prozent der Auslastung des vergangenen Jahres erreicht. In diesem Jahr beschäftige man sich mit der Umstrukturierung der Flugsicherheit: „Die Flugwetterdienste werden automatisiert“, so Pauly.

Hotel Concorde eröffnet
Trotz der schwierigen Bedingungen seien das gute Nachrichten, sagte Donaueschingens Bürgermeister Severin Graf. Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock erkundigte sich nach den Einnahmen aus der Flugplatz-Gastronomie: „Die Planung in der Gastronomie ist auch wichtig für die Flugbewegungen. Mittlerweile hat das Concorde eröffnet.“ Das Hotel sei natürlich keine Konkurrenz zum Fliegerstüble. „Das Fliegerstüble hat Miese gemacht“, erklärte der Geschäftsführer. Daher habe man keine Notwendigkeit gesehen, das Restaurant weiter zu betreiben.

Prognose 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 sehe man aktuell stabile Flugbewegungen. Die Hallenplätze seien fast vollständig vermietet, größere Reparaturen oder Investitionen stünden laut Geschäftsführer Eckhart Pauly im Jahr 2021 nicht an. Wenn keine erneuten Beschränkungen durch die Pandemie erfolgen, erwarte man für das Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Ergebnis. Gerade 2020 habe sich die Bedeutung des Flugplatzes in der Region gezeigt. Vor allem durch stabile Zahlen bei der gewerblichen Luftfahrt. Während die Luftfahrt auf den großen internationalen Flughäfen eingeschränkt war und auch keine Linienverbindungen mehr da waren, konnte der Platz in Donaueschingen für die regionale Wirtschaft weiter genutzt werden und den Bedarf erfüllen. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‚.

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