Deutschlands älteste Fluglehrerin über das Fliegen in der DDR

Mit 81 Jahren sitzt Pilotin Ursula Wötzel aus Jena nach wie vor am Steuer ihrer Maschine. Statt Kaffeekränzchen gibt es bei ihr Headset und Höhenmeter. Auf dem Sitz ihres Motorseglers hat die wohl älteste Fluglehrerin Deutschlands so einiges erlebt. Dabei kann „Uschi“, wie sie von den meisten gerufen wird, von Fluchtversuchen bei Meisterschaften, der Überwachung durch die Stasi und den Anfängen als Frau im männerdominierten Flugsport berichten.

Als Pilotin oder Pilot die DDR aus der Luft zu erkunden, ist fast nur über eine Mitgliedschaft in der „Gesellschaft für Sport und Technik“ (GST) möglich gewesen. Die vormilitärische Ausbildung in der Massenorganisation sollte junge DDR-Bürger für eine Laufbahn in der NVA begeistern. Für nur 10 Mark konnten sie kostengünstig Sportarten wie Fallschirmspringen oder Segelfliegen ausprobieren.

Frauen im Flugsport in der DDR
Auch die 1940 geborene Ursula Wötzel (geb. Heinicke) aus Jena gehörte zu den Jugendlichen, die ihre Wochenenden auf dem Flugplatz verbrachten. Zu ihrer Leidenschaft kam sie über einen Freund, der zum Umzug am Tag der Arbeit mit seinem Segelflieger über der Stadt kreiste. Einen Tag darauf besuchte Uschi selbst den Flugplatz und übte bereits ihre ersten Starts. Doch gerade die Anfangszeit war nicht leicht. Frauen und Mädchen auf dem Flugplatz? Auch wenn es das schon gegeben hatte, war es ungewohnt. Quelle: ‚MDR‚.

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