Die Spitze des Flugzeugs neigt sich nach unten. Landeanflug. Die Landebahn liegt nur noch wenige Meter unter der Cessna, die Jan Klassen heute fliegt. Die Maschine gleitet eine ganze Strecke knapp über dem Boden. Doch anstatt sie nach unten zu steuern, streckt der Fünfundzwanzigjährige seinen Kopf nach oben und blickt über das Armaturenbrett aus der Frontscheibe. Die Hände hält er fest am Steuerhorn des Flugzeugs, das dem Lenkrad eines Rennwagens ähnelt. Klassen hat die Landebahn fest im Blick, sucht nach Unebenheiten. Er kontrolliert, ob sich Menschen oder Tiere dort befinden. Aber hier ist alles sicher. Die Bahn ist frei. Ein paar Meter vor dem Ende der 750 Meter langen Piste zieht Klassen die Nase seiner Cessna wieder nach oben, die Maschine steigt hoch in die Luft. Noch eine kleine Runde drehen, dann kann er landen. Klassen trainiert für den Ernstfall. Denn wenn er in einem knappen Jahr für die Organisation Mission Aviation Fellowship (MAF) als Buschpilot fliegen wird, steuert er Pisten an, die anders als in Deutschland nicht von Behörden kontrolliert werden. Selten gibt es einen Tower, der über die Gegebenheiten vor Ort informiert. Stattdessen sind die Landebahnen häufig schon lange ungenutzt. Das liegt auch an den Zielen, die von den Buschpiloten angesteuert werden: „Wir unterscheiden uns von der Businessfliegerei, weil wir nicht dorthin fliegen, wo es Luxus ist, sondern wo es lebensnotwendig ist“, sagt Klassen. Quelle: ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ‘.
Buschpiloten im Training
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