Dezimiertes Tourengrüppli in den Fideriser Heu- und anderen Bergen.

Die jährliche Skitour der Segelflieger von SchänisSoaring im Winter 2009/2010 lockt weniger Skitüreler aus der warmen Stube als auch schon. Organisator Beat Häni kann diesmal an der Startbox der Renntaxis in Fideris im Prättigau ’nur‘ Beat Straub, Peter Schmid, Martin Haller und mich um sich scharen. Es wird trotzdem wieder ein gemütliches Skitouren-Weekend.

Schwieriger Schneedeckenaufbau.

Der ganze Skitourenwinter ist geprägt von einem seltsamen Schneedeckenaufbau. Ganz zuunterst liegt bis auf rund 2’000 M.ü.M. gepresster Pulverschnee. Der wirkt wie eine Art Kugellager, auf dem die ganzen Schneeschichten darüber abgleiten. Das schränkt den Radius der Tourenfahrer ein. Noch mehr werden sie aber von der darüberliegenden Schicht Bruch-Harsch behindert. Sie und der Pulver wiederum dort obendrauf führen zu einer trügerischen Sicherheit bei den Abfahrten. Kaum belastet man die Brettln etwas stärker als beim Geradeausfahren, bricht die ganze Geschichte durch.

Während des Skitouren-Weekends im Prättigau passiert es uns (ja, sogar den Leichtgewichtlern…) am Samstag in den tieferen Lagen, dass man schon beim Geradeausfahren plötzlich bis in die Oberschenkel im Schnee steckt und vornüberfällt. Teilweise sicher wegen der schweren Rucksäcke mit allen Fleischkäse-Büchsli drin, aber auch wegen der lausigen Schneeverhältnisse. Es ist teilweise kaum fahrbar. Ich mag mich jedenfalls als ausgesprochener Pulverschnee-Fan nicht daran erinnern, die Fahrt auf der Strasse den Pulverhängen vorgezogen zu haben, wie mir das an diesem Samstagnachmittag mit ziemlich ’sauren‘ Oberschenkeln auf der Abfahrt vom Glattwang nach Fideris passiert ist.

Trotzdem haben wir ‚Zächesieche‘ an diesem Tag das Matjischhorn (wie letztes Jahr schon) und den Glattwang erklommen und sind danach nach Küblis abgefahren – oder haben das mindestens nach Kräften versucht.

Am Sonntag und eine Etage höher sind die Schneeverhältnisse besser.

Nach einem wunderbaren Nachtessen in Küblis und ein paar spannenden Guetnachtgschichtli von Peter fallen mir bald einmal die Augen zu. Anderntags fahren wir auf Vorschlag von Beat, um den Schneeverhältnissen in den mittleren Lagen zu entfliehen, an die Talstation der Davoser Pischa-Bahn. Wir lassen uns hochgondeln und erklimmen alsdann die steilen Hänge dieses Berges hier (blöderweise verlässt mich in meinem Alter ab und zu das Gedächtnis – ich weiss nur, dass es nicht der Charbonnel gewesen sein kann…

Die Abfahrt führt jedenfalls vom Gipfel (recht obere Bildecke) durch den Trichter hinab zur Flüela-Strasse zurück (unterer Bildrand). Hier finden wir in den oberen Höhenbändern tolle Pulverschnee-Verhältnisse, obwohl es seit Tagen nicht geschneit hat. Erst die unteren Partien werden wieder zur gezielten Oberschenkel-Trainings-Einheit. Ich bin jedenfalls froh, heil und gesund unten zu sein.

Fleischkäse.

Es ist ein Gerücht, dass wir nur wegen des Essens und Trinkens auf solche Touren gehen. Wer uns aber am Strassenrand vor dem geschlossenen Restaurant an der Flüelastrasse hat sitzen sehen, hat sicher auch diesen Eindruck gewonnen. Die Hero-Fleischkäse-Büchsli gehören zu den bevorzugten Delikatessen. Wenig später sind wir ohne wirklichen Restaurantbesuch am frühen Nachmittag wieder beim Pischa-Parkplatz.

Pannendienst.

Peter zieht heute seinen schwierigen Nachmittag ein. Sein neuer Wagen einer berühmten deutschen Automarke macht auf dem Parkplatz keinen Wank mehr. Ich kenne derartiges Verhalten von einer ehemaligen, ebenfalls berühmten englischen Automarke, die jetzt der ehemaligen Kolonialmacht Indien gehört. Alles Überbrücken, Anschieben, Schimpfen, Batterie-abhängen, re-booten und Türäschletzä hilft nichts, der Kerl macht keinen Wank. Fies ist, dass man bei elektronisch gesicherten Türen fast die Scheiben einschlagen muss, um einsteigen oder den Kofferraum mit Gepäck und Skiern wieder beladen zu können.

Bei dieser Aufnahme handelt es sich leider nur um ein typähnliches Foto aus einer anderen Jahreszeit (sonst war aber alles identisch wie auf diesem Bild) – weil wir alle angesichts des kompromittierenden Vorfalls für den Marketingleiter Peter natürlich auf Fotos verzichtet haben.

Um den Tag für Peter schön abzurunden, fährt der Davoser Pannendienst einer anderen berühmten Automarke aus Ingolstadt mit dem angehängten Pannenfahrzeug der berühmten deutschen Automarke aus Rüsselsheim ein halbes Dutzend Runden durch die Davoser Innenstadt. Mit einem etwas blass wirkenden Marketing-Leiter der zuletzt erwähnten berühmten Rüsselsheimer Automarke am Steuer. Wie man bereits an der Ausführlichkeit der Schilderung dieses Events erkennt, war das beinahe das grösste (jedenfalls das einzigartigste) Erlebnis des ganzen Skitouren-Weekends. Darob sind alle anderen Eindrücke sozusagen verblasst. Peter hat jedenfalls erst etwa vier Tage später seine gesamten Einzelteile, die er für die Skitour gebraucht hat, wieder an seinem Wohnort Watt im Unterland zusammenfügen können.

Es sollte aber ein Montags-Auto gewesen sein. Ich habe dann gradstrotts ein paar Monate später ein Dienstagsmodell gleichen Modelles gekauft. Von derselben berühmten…. Jedenfalls fährt mein Insignia einwandfrei. Hat jemand etwas anderes erwartet???

Dankeschön!

Wir freuen uns trotzdem oder gerade deswegen jetzt schon auf die Ausgabe 2011 und ich möchte mich bei Beat für die tolle Organisation des Events und die bestmögliche Auswahl der Touren unter diesen schwierigen Verhältnissen bedanken. Es geht einfach nichts über einen Hunter-Staffel-Kommandanten als Organisator. Nächstes Jahr werden wir uns gewaltig anstrengen müssen, um nur annähernd den Standard halten zu können.

Beste Grüsse – bis dann, Ernst Willi

Und hier findest Du verschiedene Filme früherer Skitouren.

Skitour Matjischhorn, Februar 2009.

Skitour Sunnähöreli mit Thoner Skitourengruppe.

Skisafari Elm-Leglerhütte-Schwanden.

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